Internationale Oberschule Niederwürschnitz

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dem Schulalltag

„Cool ist das selbstorganisierte Lernen“

„Das ist cool. Endlich mal allein das Tempo festlegen und selbst bestimmen, womit ich anfange.“, diese Meinungen hatten die Schüler der Klasse 7a der ION, nachdem sie schon zum zweiten Mal das selbstorganisierte Lernen (SOL) ausprobiert hatten.


„Was macht ihr eigentlich, wenn ihr allein zuhause seid?“, mit dieser Frage hatte die Deutschlehrerin das Thema Balladen eingeleitet. Mit Zauberquiz und Rollentausch tauchten die Schüler in die magische Welt des „Zauberlehrlings“ von J.W. von Goethe ein. Dabei flossen auch sprachlich-analytische sowie kreative Elemente ein.
Nach anfänglicher Unterstützung durch die Lehrkraft, z.B. bei der Textanalyse, begann die neue Lernmethode SOL . Arbeitsblätter und das Lehrbuch wurden zur Verfügung gestellt, das Internet diente vereinzelt zur Recherche.
Neugierig standen die Schüler auf und beäugten erst einmal die vorgelegten Materialien. Die Auswahl war groß, denn insgesamt lagen sieben Balladen vor ihnen.  Obligatorisch waren insgesamt fünf, mit jeweils Pflicht- und Wahlaufgaben, die in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit zu lösen waren. Manchmal zogen die abgedruckten farbigen Bilder an, der eine entschied nach der Länge der Ballade, andere schauten, welche Ballade die Freunde wählten.

Für das Thema standen vier Wochen zur Verfügung. Das bedeutete, dass jeder Schüler seine Zeit richtig einteilen musste.

Die Aufgaben beinhalteten viel Unterschiedliches: Den Inhalt erschließen, die Merkmale und den Aufbau einer Ballade selbstständig aneignen, kreative und fächerübergreifende Komponenten waren auch enthalten, wie aus der Geographie, Geschichte oder Kunst.

So mussten die Schüler bei „John Maynard“ einzelne seemännische Fachwörter recherchieren, einen Zeitstrahl anfertigen und die Lage des Schiffsunglücks zeichnen.  Oder die Schüler fanden heraus, ob es den Schneider von Ulm wirklich gab.

Mit prüfungsähnlichen Aufgaben wurden die Lernenden ebenfalls konfrontiert, z.B. mussten sie die Rolle des „Knaben im Moor“ von Annette von Droste-Hülshoff annehmen, den Weg durch das Moor selbst nachempfinden und einen inneren Monolog  aufschreiben.

Eine Herausforderung war am Ende, dass die Schüler ihre ausgewählte Ballade anspruchs- und effektvoll vortragen, dabei auch stimmliche und emotionale Akzente in ihrer Darbietung verwenden.

Insgesamt kam die 7a zu positiven Erkenntnissen: „Ich hatte keinen Zeitdruck und Stress.“, „Die Balladen selbst herauszusuchen ist toll, da hält die Motivation länger, man kann in seinem Tempo arbeiten, es war entspannend.“, „Gruppenarbeit macht Spaß, da kann man sich auch mal die Lösungen verraten, aber manchmal lenkt die Gruppe auch ab, da kann ich mich nicht so konzentrieren.“, „Bei der SOL kann ich sehen, wie weit ich ohne Hilfe komme. Es hilft mir beim Lernen, ich werde selbständiger.“

Mein Fazit als Lehrerin: Die SOL beinhaltet ein aufgabendifferenziertes Lernen, um auch dem unterschiedlichen Arbeitstempo und Leistungsgefüge der Schüler gerecht zu werden. Die Gruppenarbeit verläuft lautstärkemäßig intensiver als Einzel- und Partnerarbeit. Gern wurde von einzelnen Schülern auch das Arbeiten, z.B. am Stehpult oder am erhöhten Fensterbrett, wahrgenommen. Insgesamt tat der Wechsel der Arbeitsplätze der Lernatmosphäre gut.

Die ausgelegten Lösungsblätter wurden nur von einzelnen Schülern vorschnell zum Abschreiben genutzt, deshalb werde ich, um auch der oberflächlichen Arbeitsweise vorzubeugen, mir die Aufgaben zuerst zeigen lassen.

Voraussetzungen für kleinere Klassen sind, dass Arbeitsstrategien, Strukturen, eine gute Hefterordnung vorhanden sein müssen, dann erst ist eine gelungene SOL möglich.

Steffi Neubert – Fachlehrerin Deutsch 7a

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